Festspiele: Gute Stimmung bei “Beat-Club” on Stage in der Wetzlarer Stadthalle
“Das Publikum war vom ersten Song an auf Mitmachen gestimmt: Singen, Klatschen, Mitswingen waren selbstverständlich, am Ende sogar ausgelassenes Tanzen und vereinzelt Haareschleudern. […]
Die Band um Schleinschock ist exzellent, die Sechs machen instrumental ungeheuren Druck bei den Hard-Rockstücken etwa von “Deep Purple” oder “Black Sabbath”. Was natürlich nur klappt, wenn man einen Sänger mit der kraftvollen, hohen Stimme damaliger Rockstars hat: Patrick Sühl ist auch im echten Leben Rocksänger, was auch sein Auftreten vermittelt.
Sein “Whole Lotta Love” (“Led Zeppelin”)verursacht Gänsehautfeeling. Es geht auch romantisch zu auf der Bühne, etwa mit der Ballade “Vincent – Starry Night” (Don McLean), bei der Schauspielersänger Emil Schwarz sich an der akustischen Gitarre selbst begleitet. Maximilian von Ulardt gibt einen überzeugenden Alice Cooper mit “I wonna be elected”, Jonathan Agar ist mit seiner tiefen Tonlage in vielen Rollen präsent, Mike Kühne erfreut auch darstellerisch, etwa als schimpfende Mutter zur Einstimmung auf “Lazy Sunday Afternoon” der “Small Faces”.
Es gibt nur zwei weibliche Rollen: Franziska Ferrari zeigt mit “Get it on” (T. Rex), dass sie stimmlich mehr könnte als ihr zugestanden wird, und Samira Hempel groovt als schwarze Diva mehr als einen Song. Dieser “Beat-Club” könnte durchaus ein Dauerbrenner werden.
Mittelhessen.de, 13. Juli 2017