Logo Inzukunft

Jubril Sulaimon

1968 in Ajegunle, Lagos/Nigeria geboren, folgte 1992 einer Einladung ans Schauspiel Essen, wo er bis zum Jahr 2001 immer wieder spielte. Es folgten zwei Jahre am Schauspielhaus Bochum, eine Spielzeit am Bremer Theater und seither wurde Sulaimon als Gastschauspieler an verschiedenen Bühnen in Deutschland engagiert, u.a. am Schauspielhaus in Hamburg, Köln, Düsseldorf, Dortmund, Luxemburg. Am Theater Freiburg erfüllte sich sein Wunsch, als Schwarzer die Rolle des Othello zu spielen. Als erster Afrikaner in Deutschland spielte er auf plattdeutsch an der Fritz-Reuter-Bühne des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin. Seit 1998 arbeitet er mit dem von ihm gegründeten afrikanischen Tanz- und Theaterensemble Jubril Sulaimon und AIPO in Dortmund.

Von sich selbst spricht Sulaimon ironisch als „Einbrecher in die deutsche Kulturszene“, er kam für 6 Monate und blieb für Jahre, die deutsche Sprache erlernte er im Alltag und beim Auswendig-Lernen von Rollen.
Um seine Vorstellung von Theater zu realisieren, einem Theater mit Tanz, Musik und Erzählung, schreibt er seine Stücke selbst. „Ich bin ein Theaterpraktiker, dazu gehört Stücke zu schreiben, sie selbst zu inszenieren und selbst zu spielen.“ Das Theaterstück für den Wettbewerb IN ZUKUNFT wird das erste, das er veröffentlicht.

„Ich bin ein Theaterpraktiker, dazu gehört Stücke zu schreiben, sie selbst zu inszenieren und selbst zu spielen.“
Jubril Sulaimon
IN ZUKUNFT Stück
 

CALL SHOP (Arbeitstitel)

Tragik Komödie
von Jubril Sulaimon

Lamidi, ein Afrikaner, lebt seit fünf Jahren im Ruhrgebiet. Er ist als Student an der Universität eingeschrieben, hat in fünf Jahren aber kaum drei Semester studiert, weil er viel für seinen Lebensunterhalt und für die Unterstützung seiner Familie in Afrika arbeiten musste. Er hat gerade erfahren, dass seine Aufenthaltserlaubnis wegen fehlender Studiennachweise nicht verlängert wird.
Vergeblich verbringt er mehrere Stunden am Tag im Call Shop, wo er versucht, seiner Familie in Afrika seine Lage zu schildern und ihr zu erklären, dass er all ihre Wünsche nach finanzieller Unterstützung nicht mehr erfüllen kann. Seine Familie glaubt ihm aber nicht, weil in ihrer Vorstellung Europa das Paradies auf Erden ist, in dem kein Mangel herrscht. Stattdessen werfen sie ihm vor, rücksichtslos und egoistisch zu sein. Er verliert die Nerven und bitte eine Kassiererin um Hilfe.