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Daniel Ableev
Blitzlichter

Daniel Ableev, geboren 1981 im russischen Nowosibirsk, ist seit 1992 in Deutschland.
Er ist Autor, Komponist („Freuynde + Gaesdte“) und freier Mitarbeiter beim Metal-Magazin „Legacy“. In Bonn studierte er Komparatistik und Anglistik/Amerikanistik.

Daniel Ableev erhielt 2013 den Sonderpreis beim 15. Irseer Pegasus für „Über die Selectronik“. Sein Theaterstück „D´Arquette“ wurde 2011 beim Kinder- und Jugendtheaterfestival KAAS & KAPPES prämiert und beim 9. Marburger Kurzdramenfestival uraufgeführt.

Warum ist IN ZUKUNFT wichtig für Dich, Daniel?

"IN ist eine Präposition – wir brauchen die Dinger. Und ohne ZUKUNFT gibt es kein Nix."
Daniel Ableev im Frühjahr 2014
Fragen an Daniel Ableev
 

Warum ist IN ZUKUNFT wichtig für Dich?
IN ist eine Präposition – wir brauchen die Dinger. Und ohne ZUKUNFT gibt es kein Nix. Tatsächlich ist es so, dass diese Workshop-Reihe einen ganz besonderen Fokus pflegt, der geschätzt und gelobt gehört. Migrieren dürfte immer etwas mit Herausbildung ganz spezieller Synapsen zu tun haben, sodass Migrantenhirne hie und da für eine Überraschung gut sein könnten.

Wie stellst Du Dir als Autor politische Einflussnahme vor?
Da ich tendenziell apolitisch/l’art-pour-l’artistisch schreibe, ist für mich diese Frage schwierig. Mein Englischlehrer hat zwar immer recht polemisch behauptet, dass selbst „Fisches Nachgeschmack“ von Christian Morgenrock Politsatire sei, aber ich müsste mich schon sehr wundern, wenn meine (Schrift-)Stücke einen größeren gesellschaftlichen Einfluss üben sollten, als die eine oder andere, hoffentlich novellierende Entertainung der Hirnung zu bewirken. Der Begriff „gesellschaftliche Einflussnahme“ kommt mir daher zu hoch gegriffen vor.

Was kann Theater?
Theater kann ganz viel: verstören, verdichten, versauen, verändern […] langweilen. Ich habe mich auf(s) Seltsamkeiten versteift. Dies kann Theater definitiv auch.

…und sonst?
Theater als Live-Event ist zu Vitalem bzw. Vitalisierendem imstande. Egal, wie hell oder dunkel, hinterhältig oder naiv man es als Autor oder Regisseur treiben möchte – im bzw. auf dem Theater kann so manches Unmittelbarkeitswunder wahr werden – und damit auch das von mir gewünschte Weird.

Deine Motivation bei IN ZUKUNFT dabei zu sein?
Ich hoffe, einen Text fertigzustellen, den ich ohne den unvoreingenommenen, erfrischenden und ehrlichen Blick meiner ZUKUNFTigen und ZUKUNFTiginnen nicht hinkriegen würde. Dass ich nebenbei auch meine Chance auf eine Inszenierung erhöhen möchte, ist selbstverständlich.

Auf ein Wort: „Maschine will heissen – Eine aleatronische Maschination“. Dein Stück…
In meinem Stück will eine Maschine „heißen“ (ob sie bloß einen Namen für sich sucht oder mehr?) – dabei bekommt sie es mit Samoch und Hirnug, einem höchst seltsamen wie dynamischen (oder doch eher statischen?) Duo zu tun …

Ist der Workshop für Dich okay?
Der Workshop hat mir bisher eigentlich alles gegeben, was ich erwartet hatte. Und ich hatte nur Gutes erwartet: konstruktive Gespräche, produktive Begegnungen, anspruchsvolle, aber nicht unschaffbare Herausforderungen, positiven Stress, Lustigkeiten, Gemeinsamkeiten, wertvolle Bekannt- und Freundschaften. Meine Reaktion darauf kann daher nur eine sein: Dankbarkeit.

Theater kann ganz viel: verstören, verdichten, versauen, verändern […] langweilen. Ich habe mich auf(s) Seltsamkeiten versteift. Dies kann Theater definitiv auch.
Daniel Ableev, IN ZUKUNFT II Autor