Laia Álvarez i Mestre, 26 Jahre alt, kommt aus Barcelona und lebt in Berlin. Nach dem Abschluss ihres Journalismus-Studiums 2010 in Spanien, startete sie in Deutschland eine Schauspielausbildung – weil sie das schon immer machen wollte.
Und worum geht in „Der Siebente Kreis“?
In Spanien wird jede 15 Minuten jemand zur Räumung gezwungen. Und nachdem man das Haus oder die Wohnung verloren hat, bleibt man sein ganzes Leben lang Schuldner und darf keine Wohnung mehr mieten. Das Stück handelt von Amelias Selbstmord. Sie stürzt sich von einem Balkon, nachdem sie einen Räumungsbefehl von der Polizei bekommt. Doch es geht nicht primär um Selbstmord oder um Krise, sondern es geht mehr um die Frage „Wie können die Menschen frei werden“ oder was ist die Beziehung zwischen innerer Freiheit und äußerer Freiheit und was können Gesellschaft und Institutionen verändern, damit die Menschen frei werden.
Deine Motivation bei IN ZUKUNFT teilzunehmen…?
Es ist das erste Stück, was ich geschrieben habe und ich brauche Begleitung. Ich muss wissen, wie das geht, wie schreibt man ein Stück, woraus besteht es eigentlich? Wie kann ich mich ausdrücken in dieser Form?
Wie stellst du dir als Autorin gesellschaftliche Einflussnahme vor?
Man schreibt mit einer Intention. Und meine persönliche Intention ist: wenn ich schreibe, dann werde ich frei, weil es eine Art von Ausdruck ist, genauso wie beim Schauspiel. Und damit kann ich – so glaub ich – erreichen, dass andere Menschen auch frei werden.
…warum?
Schauspiel oder Theater ist für mich ein Spiegel für die Gesellschaft. Das Theater bringt dich in Bewegung. Also die ganze Atmosphäre, die auf der Bühne entsteht, die bringt das Publikum in Bewegung. Solche Bewegungen sind die einzigen, die für mich tatsächlich wirken, um bestimmte Sachen in deinem Kopf oder in deiner Seele wieder einzuordnen und neue Sachen, neue Projekte anzufangen.
Warum ist IN ZUKUNFT notwendig?
Die Gesellschaft verändert sich so schnell durch Globalisierung und Migration, dass das Theater auch eine Veränderung braucht und neue Themen und neue Kontexte. Und von daher ist es wichtig, dass es IN ZUKUNFT gibt, dass Menschen die Möglichkeit bekommen, bestimmte Stücke mit bestimme Hintergründen zu schreiben.
Schreibst du noch für spanische Medien?
Hab ich früher, aber es hat mich zu Tode gelangweilt. Weil man nicht frei ist. Man schreibt so, als ob man bei einer Fabrik arbeiten würde. Das gefällt mir nicht. Und das ist der Grund, warum ich nicht mehr als Journalistin arbeite. Wenn ich nicht frei schreiben kann, wenn ich meine Ideen nicht ausdrücken kann, dann will ich lieber im Café arbeiten, das mache ich auch sehr gerne, als Kellnerin.