Der Vorleser
von Bernhard Schlink, Bühnenfassung von Mirjam NeidhartZum Stück
Ende der 50er-Jahre lernt der 15-jährige Michael Hanna kennen. Sie ist 36. Aus der anfänglichen Erregung, dem ersehnten und doch unerwarteten Liebesakt, entwickelt sich eine Beziehung, die für beide zu einem Schlüsselerlebnis wird, das sie Jahrzehnte prägt. So regelmäßig sie miteinander schlafen, so wichtig ist Hanna, dass er ihr aus Werken vorliest, die er einerseits in der Schule behandelt, die sie ihm andererseits vorschlägt. Er wird zu ihrem Vorleser. Und sie wird zu der Instanz, an der er sich orientiert. Bis sie plötzlich verschwindet. Als Michael sieben Jahre später als Jura-Student einen Kriegsverbrecherprozess gegen ehemalige Wärterinnen eines Außenlagers von Auschwitz besucht, entdeckt er Hanna unter den Angeklagten. Er begreift, dass sie Analphabetin ist, eine der ihr zur Last gelegten Taten nicht begangen haben kann, und dennoch schweigt. Er könnte eingreifen, er könnte sie retten – und tut es nicht.
Bernhard Schlinks 1995 erschienener Roman »Der Vorleser« um die komplexen Fragen von Schuld und Verantwortung in der Folge des Holocausts ist ein Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts. Die Folgen der nationalsozialistischen Zeit prägen das Bewusstsein ganzer Generationen bis heute. Mit diesem Werk, das bis heute in über 50 Sprachen übersetzt und mit Kate Winslet und David Kross überaus erfolgreich verfilmt wurde, gelang Bernhard Schlink der Durchbruch als Schriftsteller. Von 1988 bis 2006 war Schlink Richter am Verfassungsgerichtshof NRW in Münster, danach konzentrierte sich sein Schwerpunkt mehr und mehr aufs Schreiben. Heute ist er einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller.
Gefördert durch das Kultursekretariat NRW Gütersloh in der Spielzeit 2023/2024 und von der Gesellschaft der Freunde des WLT e.V.
Stückdauer: 125 Minuten inklusive Pause
Medien in hoher Qualität herunterladen
Pressestimmen
„Die komplexe Geschichte um Macht und Missbrauch, Schuld und Schicksal passt überra-schend gut ins Theater. Die Kargheit der Bühne […], das zurückhaltende Spiel, dazu lange Monologe – das gibt dem Stoff viel Raum. […] Guido Thurk ist absolut großartig in seiner Rolle als emotional aufgewühlter Erzähler. Viel Applaus.“
Westfälischer Anzeiger, Marion Gay
„Wie vielfältig das Werk ist, wird auch in der Bühnenfassung überaus deutlich: beginnend bei der zumindest moralisch fragwürdigen, aber in ihrer Entwicklung überaus spannenden Bezie-hung zwischen Hanna und Michael greift das Werk auch den Unterschied zwischen morali-scher und juristischer Schuld auf, rückt die Beteiligung am Holocaust in ein differenziertes Licht und stellt ebenso die Motive Verantwortung, Analphabetismus und Scham in den Fokus. Kurzum: Ein Stück, das auch noch über die ca. 105 Minuten Spielzeit hinaus zu einer intensi-ven Auseinandersetzung einlädt. […] Guido Thurk beeindruckt in der Rolle als Vorleser nicht nur mit einer gigantischen Textmenge und durchgängiger Bühnenpräsenz, sondern setzt sich auch glaubwürdig mit seiner Vergangenheit auseinander und sinniert mit ausdrucksstarker Mimik über seine frühere Haltung und Handlung. […] besticht die tiefsinnige Inszenierung mit einem breiten Themenspektrum und starken Darstellern, die vor allem mit ausdrucksstarkem und nuanciertem Mienenspiel begeistern.“
KulturAspekte, Stefanie Evers
Aufführungstermine
- 25.09.2024 19.30hOlten Stadttheater
- 26.09.2024 19.30hSursee Stadttheater
- 27.09.2024 20.00hWil Tonhalle
- 16.10.2024 19.30hRheine Stadthalle
- 16.11.2024 20.00hLüdinghausen Aula der Realschule
- 19.11.2024 20.00hMelle Theater
- 03.12.2024 9.00hCastrop-Rauxel Studio
- 03.12.2024 13.30hCastrop-Rauxel Studio
- 10.01.2025 20.00hWesel Städtisches Bühnenhaus
- 29.01.2025 13.30hCastrop-Rauxel Studio
- 18.01.2026 18.00hHagen Theater
- 31.01.2026 20.00hGifhorn Stadthalle
- 06.02.2026 20.00hCube 521 Marnach
- 08.05.2026 20.00hRatingen Stadthalle
- 18.05.2026 13.00hCastrop-Rauxel Studio
- 19.05.2026 11.00hCastrop-Rauxel Studio
Downloads
- stueckinformation_der_vorleser_1.pdf(61 kB)
- pressestimmen_kurzform_der_vorleser.pdf(334 kB)
- plakatmotiv_der_vorleser_web_timo_hummel.jpg(450 kB)
- plakatmotiv_der_vorleser_druck_timo_hummel.jpg(97 kB)
- plakatmotiv_der_vorleser_schwarzweiss_timo_hummel.jpg(84 kB)
- Der Vorleser_1_Volker Beushausen_neu(675 kB)
- Der Vorleser_2_Volker Beushausen_neu(760 kB)
- Der Vorleser_3_Volker Beushausen_neu(670 kB)
- Derr Vorleser_4_Volker Beushausen_neu(705 kB)
- Derr Vorleser_5_Volker Beushausen_neu(650 kB)
- Derr Vorleser_6_Volker Beushausen_neu(485 kB)
- Derr Vorleser_7_Volker Beushausen_neu(495 kB)
- Derr Vorleser_8_Volker Beushausen_neu(720 kB)
- Derr Vorleser_9_Volker Beushausen_neu(622 kB)
- Derr Vorleser_10_Volker Beushausen_neu(559 kB)
- Der Vorleser_11_Volker Beushausen_neu(606 kB)
- Der Vorleser_12_Volker Beushausen_neu(581 kB)
- Derr Vorleser_5_Volker Beushausen_neu_groß(650 kB)
- Der Vorleser_11_Volker Beushausen_neu_groß(44 MB)
- Bildzeilen_Der Vorleser(54 kB)