Mutter

Wajdi Mouawad

Zum Stück

Anfang der 80er-Jahre flieht eine Mutter mit ihren beiden Kindern vor dem Bürgerkrieg im Libanon nach Paris. Den Vater müssen sie zurücklassen. Ihre Hoffnung, schon nach wenigen Wochen oder Monaten zurückzukehren, erweist sich als falsch. Im für sie kalten und ablehnenden Europa muss sie fünf Jahre lang, ständig begleitet von den zermürbenden Sorgen um die Angehörigen in der Heimat, dafür sorgen, dass ihre Kinder in einer fremden Kultur Fuß fassen. Es ist ein Leben geprägt von gewaltigen Herausforderungen, ein Spiegel unserer nun erneut von Kriegen und Flüchtlingsströmen geprägten Realität.

Wajdi Mouawad hat mit »Mutter« ein sehr persönliches Stück geschrieben: Es ist das Psychogramm einer Mutter, die am Krieg und im Exil innerlich zerbricht. Und es ist die Geschichte eines Jungen, der zerrissen wird zwischen dem Leiden seiner Mutter und seinem eigenen, und der schließlich, viele Jahre später, ein Theaterstück schreiben wird, um sich mit ihr auszusöhnen.

Wajdi Mouawad ist einer der wichtigsten Dramatiker unserer Zeit. Mit Erfolgsstücken wie »Verbrennungen« und »Vögel« überwindet er die auf Europa zentrierte Sicht auf gesellschaftliche und menschliche Konflikte. Das betrifft auch Ästhetiken und Erzählweisen, mit denen er das Theater ins 21. Jahrhundert trägt.

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Aufführungstermine