Nach 45 Jahren geht Ulrich Krehl, Bühnentechniker im Abendtheater, nach der Spielzeit 2021/2022 in den wohlverdienten Ruhestand. Der gelernte Bäckermeister kam 1977 an das Westfälische Landestheater und folgte damit einer „kleinen“ Familientradition, denn auch sein Vater arbeitete jahrelang in der Bühnentechnik und als technischer Leiter des WLTs und seine Mutter war Garderobiere.
Zu seinen Anfangszeiten gab es den Ausbildungsberuf Veranstaltungstechniker*in noch nicht und auch das heutige Container-System, mit dem auf Gastspiel gefahren wird, lag in weiter Ferne. „Wir sind damals noch mit Möbelwagen zu den Gastspielorten gefahren“, erzählt der Bühnentechniker, der mit dem Theater quer durch Deutschland und darüber hinaus unterwegs war. Die frühen Holland-Tourneen des Westfälischen Landestheaters sind dem Techniker dabei besonders in Erinnerung geblieben. „Das war eine schöne Zeit.“
Die musikalische Produktion Elektrolurch im Sonderzug – Die Show der deutschen Rockmusik war nach 45 Jahren die letzte Premiere für Ulrich Krehl. „Wie Sie die kompliziertesten Bühnenbilder verladen haben, ist bis heute ein Meisterstück“, so Günter Wohlfarth, Geschäftsführender Direktor. „Wenn wir schon gedacht haben, wir brauchen einen zweiten Wagen, dann hat Ulli das immer noch hinbekommen“, sagt Sebastian Jungermann, technischer Leiter am WLT, über seinen langjährigen Kollegen. „Ich schaue mir an, welche Teile ein Stück hat und dann weiß ich genau, wie ich den Wagen packen muss“, erklärt Krehl.
Das Westfälische Landestheater bedankt sich bei Ulrich Krehl für die vielen Jahre und wünscht für seinen Ruhestand von Herzen alles Gute. „Sie sind bei uns jederzeit herzlich willkommen und wir hoffen, wir bleiben in Kontakt“, bedankte sich Günter Wohlfarth.