Proben sind 20.000 Meilen unter dem Meer gestartet

4.3.2025 – Frei nach Jules Verne bringt Regisseurin Karin Eppler mit Ausstatter Philipp Kiefer die Geschichte Kapitän Nemo – 20.000 Meilen dem Meer für alle ab zehn Jahren auf die Bühne.

Die Geschichte spielt im Jahre 1868. Die Zeitungsnachrichten berichten vom unheimlichen Verschwinden von Schiffen auf hoher See! Die jungen Forschenden Nadine und Pierre haben viele Theorien, was dahinterstecken könnte: eine riesige Ur-Krake, ein Meeresstrudel? Sie schleichen sich heimlich zum Hafen und gehen als blinde Passagiere an Bord. Das viel gesuchte mordende Ungeheuer ist in Wirklichkeit ein unglaubliches U-Boot, sagenhaft und wunderschön: die Nautilus! Pierre und Nadine lernen den unheimlichen, hochbegabten Kapitän Nemo kennen. Doch wer sein U-Boot einmal gesehen hat, darf nie mehr an die Oberfläche zurückkehren. Es gibt ja sowieso keinen Weg nach oben. Wer kann schon 20.000 Meilen die Luft anhalten?

Regisseurin Karin Eppler hat die Geschichte für alle ab zehn Jahren so geschrieben, dass die Hauptfiguren neben Kapitän Nemo zwei Kinder sind. „Das Thema treibt mich schon seit zehn Jahren um. Es lässt sich als Abenteuergeschichte lesen, aber auch als negative Utopie, als eine Dystopie, eine Art von Eskapismus – als Fluchtgedanken vor der Welt dort oben. Das für Kinder zu erzählen, hat mich sehr interessiert. Kinder haben eine Lust daran, sich selber in der Kunst, im Theater, in Videogames zu beschäftigen.
Theater kann die Chance bieten, zu zeigen, was sein könnte und wie man es überwinden kann. Die Zweischneidigkeit der Welt interessiert mich an dem Stück: Dass es Dinge gibt, die nicht mit Daumen hoch oder Daumen runter zu bewerten sind, sondern die nebeneinander stehen bleiben müssen. Diese Zweischneidigkeit in Kapitän Nemo ist: Das Meer ist wunderschön, aber auch lebensgefährlich. Kapitän Nemo, der richtig genial ist, hat wahnsinnig tolle, weltrettende Ideen. Aber gleichzeitig ist er ein Despot. Er entscheidet, wer lebt oder stirbt. Und dritter Aspekt ist die Technik, denn sie kann nützlich sein und zerstörend“, schilderte Eppler bei der Leseprobe.

Jules Verne wurde vor fast 200 Jahren geboren und schrieb von vielen technischen Entwicklungen, lange bevor es sie gab. Er gilt als Erfinder des Science-Fiction-Genres. „Das heißt, wir erzählen jetzt eine Geschichte, die damals eine mögliche Zukunft beschrieb. Und da finde ich eine neuzeitliche Übersetzung absolut passend, da unsere Zukunft auch in einem Schwebezustand ist“, so Eppler.

Ausstatter Philipp Kiefer präsentierte bei der Leseprobe das Bühnenbild. Es stellt das Interieur des U-Boots dar, das einen speziellen Spiegelboden haben wird. „Er ist ein wunderbares Arbeitsgerät. Sobald ein bisschen Licht darauf fällt, fängt alles irgendwie an zu schweben“, so Kiefer. Was die Optik der Inszenierung betrifft, bereitet das Kreativteam weitere Überraschungen vor. Gemeinsam mit den Darstellenden Alexander Maria Wolff (Kapitän Nemo), David Kiefer (Pierre) und Silvia Schmidt (Nadine) entwickeln Karin Eppler und Philipp Kiefer kleine Schatten- und Figurenspiele, um die Fantasie des Publikums in die Unterwasserwelt zu entführen.

Tickets für die Premiere am 13. April um 15 Uhr im WLT-Studio sind ab sofort erhältlich online und an der Theaterkasse, per E-Mail unter tickets@westfaelisches-landestheater.de oder telefonisch unter: 02305-97 80 20.