11.9.2025 – Schauspieler Christian Zell gibt sein Regiedebüt am Westfälischen Landestheater mit einem Klassiker. Beim Probenstart zeigt er sich angetan von der Aktualität des Stoffes.
Christian Zell freut sich auf seine erste Regiearbeit am Westfälischen Landestheater. Seit der Spielzeit 2022/2023 verkörpert der charismatische Schauspieler am Kinder- und Jugendtheater des WLT unterschiedliche Rollen – immer mit viel Elan und Liebe zum Detail. Jetzt inszeniert er den Abenteuerklassiker Robin Hood mit Musik für alle ab sechs Jahren. Gemeinsam mit Ausstatterin Rabea Stadthaus, die Kostüme und das Bühnenbild entwirft, informierte er beim Probenstart das Ensemble über Konzept und Stückfassung. Die Fassung stammt von Theaterregisseur David Bösch, der das Stück 2022 am Schauspielhaus Düsseldorf uraufführte. Eine wichtige Änderung: Als Robin Hood fegt eine junge Frau über die Bühne.
„Ich bin froh und dankbar darüber, diese Fassung haben zu dürfen, die ich an genau den richtigen Stellen auf gute Weise modern finde und an den Stellen, wo es das nicht braucht, sind wir ganz klassisch“, sagte Christian Zell bei der Leseprobe.
Wie Wohlstand gerecht verteilt wird, beschäftigt noch immer die Menschheit.
„Es ist natürlich evident, dass es einen Rechtsruck gibt in der Welt und explizit auch in Deutschland. Und es gibt eine unglaubliche Ungerechtigkeit bei der Verteilung von Kapital. Wir haben hier ein Stück, in dem wir uns mit der Umverteilung auseinandersetzen. Bei uns ist Robin eine junge Frau, die verstanden hat, dass es so nicht weitergeht und wir etwas ändern müssen. Die Geschichte spielt weiterhin im Mittelalter, mit Lagerfeuer und Bogenschießen und allem, was man als Abenteurer-Herz irgendwie braucht“, schilderte Christian Zell.
Erzählt wird die berühmte Geschichte eines mutigen und freien Menschen: Robin Hood nimmt von den Reichen und gibt den Armen. Zusammen mit ihrer Bande lebt Robin von Locksley im Sherwood Forest und setzt sich für die Unterdrückten ein. Trotz der Gefahr, die dies mit sich bringt, verlassen sie den Wald für einen Wettbewerb im Bogenschießen, wo sie nicht nur auf die bezaubernde Prinzessin Marian, sondern auch auf den bösen Sheriff von Nottingham treffen.
Robin versteht: Das System ist das Problem
Auf der Bühne kommt das Team mit wenigen Versatzstücken wie langen Stoffbahnen aus, die eine ganz besondere Atmosphäre versprechen. Bei den Requisiten hingegen ist Platz für allerlei Wünsche aus dem Ensemble, die sich die Waffen für ihre Beutezüge und Kämpfe selbst auswählen dürfen. Das Ensemble wird außer bekannten Figuren der Geschichte eine sogenannte „Bande“ darstellen, die im Stück gemeinsam agiert und verschiedene Situationen gestalten wird. „Besonders schön finde ich, dass Robin auf dem Weg versteht: Sie kann noch so viel klauen – die Armen bleiben arm. Und dann lernt sie in einem sehr schönen Moment, dass sie das System ändern muss“, verrät der Regisseur.
Bei dieser Produktion hat das Publikum auch die Gelegenheit, mit Jamila Boukhers, Nele Reins und Sophie Charlotte Dittmer die neuen Schauspielerinnen am WLT zu erleben. Die Heldin Robin selbst spielt Nina Holtvoeth, die schon als „Lotta“ von Astrid Lindgren ein mutiges, starkes Mädchen überzeugend verkörperte.
Tickets für die Premiere am 26. Oktober um 15 Uhr im WLT-Studio gibt es ab sofort online und an der Theaterkasse unter: 0 23 05-97 80 20 oder per E-Mail: tickets@westfaelisches-landestheater.de