WLT dankt Horst Sommerfeld für 50 Jahre Engagement

18.12.2024 – Seit 1974 war Horst Sommerfeld Mitglied im Verwaltungsrat des Westfälischen Landestheaters (WLT). Eine wichtige Aufgabe des Gremiums ist es, die jährliche Finanzplanung des WLT vorzubereiten. Aus Altersgründen verabschiedet sich Horst Sommerfeld nun aus dieser Funktion. An seine Stelle tritt die NRW-Landtagsabgeordnete Lisa Kapteinat.

Horst Sommerfeld ist dem Westfälischen Landestheater bereits seit rund 65 Jahren eng verbunden. Als Mitglied und langjähriger Vorsitzender der Volksbühne unterstützte er mit dieser Besucherorganisation seit 1960 die Arbeit des WLT. Sommerfeld ist zudem langjähriges Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Westfälischen Landestheaters.

Horst Sommerfeld wurde für sein breites gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet. Der ehemalige und langjährige NRW-Landtagsabgeordnete (SPD) und Kreisvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Recklinghausen ist Träger der Ehrennadel der Stadt Castrop-Rauxel und des NRW-Verdienstordens.

Herr Sommerfeld, wenn Sie an die Geschichte des WLT zurückdenken – was waren für Sie die größten Hochs und tiefsten Tiefs?

Schwierig war es, als Anfang der 2000er-Jahre die Sparmaßnahmen der NRW-Regierung das Landestheater in eine existenzielle Krise führten. Da haben wir mit vereinten Kräften – der Theaterleitung, der Belegschaft, der Stadt Castrop-Rauxel und den Ruhrgebietsstädten – erreicht, dass die Förderung im Landtag nicht gestrichen wurde.
Besondere Highlights waren in meinen Anfangsjahren, dass Filmstars hier gespielt haben wie Ursula Herking oder Claus Biederstaedt. Der Intendant war damals Filmregisseur Hans Dieter Schwarze. Er hat die Schauspieler dafür interessiert, nach Castrop-Rauxel zu kommen.
Aber im Grunde gab es in jeder Spielzeit große Aufführungen. Meine Vorlieben sind zeitgenössische Sachen, aber auch die Komödie und die hervorragenden musikalischen Produktionen von Tankred Schleinschock.

Die Volksbühne bot seinen Mitgliedern vergünstigte Theatervorstellungen, vor allem des WLT. Warum wurde sie 2021 aufgelöst?

Von vielen Hundert Mitgliedern wurden wir immer weniger. Es hat sich als Besucherorganisation am Ende nicht mehr gerechnet und es gab schon länger keine öffentlichen Zuschüsse mehr.

Nach der nächsten Spielzeit steht der Wechsel in der Theaterleitung an. Was würden Sie der neuen Intendanz und Geschäftsführung empfehlen?

Wichtig ist, dass es das Theater nach wie vor gibt und dass die Stadt Castrop-Rauxel, einige Ruhrgebietsstädte, das Land und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe es unterstützen, damit es so gut weiterarbeiten kann. Diese Empfehlung kann ich vielleicht geben: Die neue Intendanz und Geschäftsführung sollten dafür sorgen, dass das WLT so erfolgreich bleibt wie unter der Leitung von Günter Wohlfarth und Ralf Ebeling.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Sommerfeld.

Im Bild von links: Ralf Ebeling, Horst Sommerfeld, Günter Wohlfarth

Foto: Nadja Juskowiak