Der Krieg um den Thron von Theben ist vorbei. Die beiden Brüder Polyneikes und Eteokles sind tot. Sie erschlugen sich gegenseitig. Zurück bleiben ihre Schwestern Antigone und Ismene. Der neue Herrscher über Theben wird ihr Onkel Kreon. Der verfügt, dass der rechtmäßige Thronerbe Eteokles ein Staatsbegräbnis erhält, Polyneikes’ Leichnam aber nicht bestattet werden darf. Antigone widersetzt sich dieser Anordnung. Für sie zählt das Recht des toten Bruders auf Bestattung. Die Todesstrafe für ihr Vergehen nimmt sie in Kauf.
Ein alter Stoff, der immer noch aktuell ist
Die Proben für die neue Inszenierung Antigone für alle ab 15 Jahren sind im Februar am Westfälischen Landestheater gestartet. Regie führt Karin Eppler und die Ausstattung übernimmt Philipp Kiefer.
„Antigone ist ein alter Stoff, aber er ist aktueller denn je, wenn man an die Corona- und Klimakrise denkt“, sagt Regisseurin Karin Eppler über Sophokles‘ 2500 Jahre alte Tragödie. Vorlage für die Inszenierung ist die Fassung von Jean Anouilh, die Mitte des vergangenen Jahrhunderts entstand. „Es ist eine griffige und filmische Umsetzung, der man gut folgen kann“, so Karin Eppler über Anouilhs Version.
Im Zentrum des Stückes stehen zwei Konflikte: Ein Individuum, das sich gegen eine Gemeinschaft stellt und der Widerstreit zwischen alter und junger Generation. „Wir wollen das Konfliktpotenzial aktiv erlebbar machen. Antigone, die mit sich ringt, aber nie ihren Glauben aufgibt. Dem gegenüber steht Kreon mit seinen Nöten, der den Protest nicht dulden kann“, erklärt die Regisseurin. „Es geht uns darum, sich über diesen unauflösbaren Konflikt zu unterhalten, ihn sichtbar zu machen, den stummen Protest laut werden zu lassen, um so Politik eine Chance zu geben.“
Die Premiere von „Antigone“ findet am 10.04.2022 um 18 Uhr in Castrop-Rauxel Studio statt.
Karten für die Vorstellung sind hier erhältlich:
Tel.: 02305 978020
Mail: tickets@westfaelisches-landestheater.de
Oder online unter: Tickets