Eine fensterlose, abgelegene Hütte im Wald. Lenas Leben und das ihrer zwei Kinder folgt den strengen Regeln des Vaters. Er sorgt für seine Familie und dafür, dass die Kinder eine Mutter haben – egal zu welchem Preis. Seine Vorgaben sind brutal und gnadenlos. Eines Tages gelingt die Flucht, aber der Albtraum geht weiter…
Das ist das Szenario der neuesten Inszenierung am Westfälischen Landestheater. Die Proben für den Krimi Liebes Kind nach dem gleichnamigen Bestseller der Schriftstellerin Romy Hausmann sind vor ein paar Tagen am WLT gestartet.
„Es ist ein Stück mit vielen Brüchen. Der klassische Krimiplot à la „Wer hat es getan?“ bildet sozusagen das Grundfundament, aber es geht vor allem auch um das Thema der häuslichen Gewalt“, so Thomas Tiberius Meikl, der den Krimi am WLT inszeniert und auch die Ausstattung übernimmt. Dem Thema der häuslichen Gewalt will sich das Ensemble im Vorfeld durch kleine Workshops und Gespräche annähern. „Gewalt ist allgemein, jede*r kann einmal in die Situation kommen und mit Gewalt konfrontiert werden“, fügt der Regisseur an.
„Wir werden bei der Inszenierung mit verschiedenen Effekten und Elementen wie Videoproduktionen oder Licht arbeiten, um bestimmte Stimmungen zu unterstützen. Daneben soll den Zuschauer*innen aber auch die Möglichkeit der Fantasie gegeben werden“, sagt Co-Regisseur Maximilian von Ulardt über das Bühnenbild. Dabei spielen auch die Kostüme eine wichtige Rolle, für die Rabea Stadthaus zuständig ist. „Die Kostüme sollen eine gewisse Ähnlichkeit, eine Austauschbarkeit, besitzen, sodass man im Licht nicht direkt erkennen kann, um wen es sich handelt. Jede Frau kann zum Opfer werden, aber gleichzeitig ist auch nicht jeder Mann ein Täter“, erklärt die Kostümausstatterin.
„Liebes Kind“ feiert am 09. Oktober 2022 um 18:00 Uhr in der Stadthalle Castrop-Rauxel Premiere.
Tickets für die Vorstellung können hier erworben werden: Tel.: 02305 978020 oder per E-Mail an tickets@westfaelisches-landestheater.de