Premiere "Der Ursprung der Welt"

Am Sonntag, 13. Februar 2022, feiert unsere neue Inszenierung Der Ursprung der Welt Premiere. Als Vorlage dient der gleichnamige Comic der schwedischen Zeichnerin Liv Strömquist. Wir haben uns in den letzten Tagen mit Regisseurin Anne Noack zum Gespräch getroffen und mit ihr über das Stück und ihre erste Regiearbeit gesprochen:

WLT: Bei „Der Ursprung der Welt“ führst du nicht nur zum ersten Mal Regie, sondern hast auch deine erste Textfassung geschrieben. Wie war das für dich und wie hast du dich darauf vorbereitet?
Anne Noack: Zunächst kannte ich die Vorlage „Der Ursprung der Welt“ gar nicht. Nachdem ich es aber gelesen hatte, wollte ich das sofort machen, weil es mir richtig gut gefallen hat. Anschließend ging es dann eine ganze Weile darum, wer die Textfassung schreibt und irgendwann kam dann die Entscheidung, dass ich es einfach selbst in die Hand nehmen werde. Anfänglich habe ich alles aufgeschrieben und gesammelt, was mir in den Kopf kam. Für mich war es wichtig, dass eine Situation gefunden wird, die die Jugendlichen abholen kann, mit der sie etwas anfangen können, ein feministischer Comic ist erstmal weit davon entfernt. In Gesprächen mit Ausstatterin Rabea Stadthaus kam schließlich die Idee eines Museums auf. Jeder kennt die Situation und der Vorteil eines Museums ist, dass alles sofort gezeigt werden und dass man schnell zwischen den Themen wechseln kann, so wie es im Comic auch der Fall ist.

WLT: Hast du im Vorfeld viel recherchiert?
Anne Noack: Ich habe viel recherchiert und mir viele Videos angesehen. Die Themen, die im Comic angerissen werden, habe ich alle noch einmal nachgeschaut und die Fakten überprüft. Die Recherche war sehr spannend für mich und ich habe viel gelernt. Zudem habe ich immer wieder Gespräche mit anderen Leuten gesucht, wobei ich vorher dachte, dass ich sie alle interviewen muss. Aber alle haben sofort angefangen zu erzählen, was ich sehr schön fand. So konnte ich mit vielen Informationen und Inspirationen an das Stück herangehen.

WLT: Du hast es ja schon angesprochen, dass die Vorlage ein feministischer Comic ist, in dem es um Themen wie das weibliche Geschlecht, Menstruation etc. geht. Das Stück ist gedacht für alle ab 14 Jahren. Was erwartet die jungen Zuschauer*innen und was können sie vielleicht mitnehmen?
Anne Noack: Sowohl für Jungs wie für Mädchen soll erst einmal der Spaß im Vordergrund stehen. Vielleicht kann die ein oder andere Unsicherheit genommen oder der Umgang mit verschiedenen Themen einfacher gemacht werden, weil man das andere Geschlecht besser versteht. Das Stück soll aber nicht belehren und auch keinem zu nahetreten. Ich habe sehr darauf geachtet, dass nicht der Eindruck entsteht, dass es um „die bösen Männer und die armen Frauen“ geht. Aber wie gesagt, vor allem soll es cool und spaßig werden und nebenbei erhält man ein paar Informationen, die man vorher noch nicht kannte.

WLT: Einen Comic als Vorlage zu haben, ist sicherlich nicht ganz gewöhnlich. Was kannst du zu der Umsetzung sagen?
Anne Noack: Gestartet wird mit dem Museumsraum, der sich nach und nach umwandelt, indem Dinge überdeckt, überhängt oder ausgetauscht werden. Die Kostüme der Schauspielerinnen werden sich verändern und auch die Spielart wird wie in einem Comic sein. Dazu setzen wir verschiedene Soundelemente aus Comics ein sowie Lichteffekte und Nebel. Es gibt viel Musik, Tanz und Rap. Man wird in eine Spaßwelt gezogen, aber ich will nicht zu viel verraten. (lacht)