Einmal im Jahr erobern die Spielclubs des Westfälischen Landestheaters das WLT-Studio am Europaplatz. Beim diesjährigen „Bühnensturm“ drehten sich die gezeigten Stücke um Mut, Umwelt und Utopien.
Seit dem Kick-off im September, bei dem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum ersten Mal kennenlernten, haben sich der Kinderclub, der Teenclub sowie die generationenübergreifende Gruppe, Generatiös, regelmäßig getroffen. Der Jugendclub musste aus Krankheitsgründen in diesem Jahr leider ausfallen. Die Clubs haben über Monate geprobt, sind zusammengewachsen und haben fleißig an ihren Stückentwicklungen gearbeitet, die sie beim Festival erstmals dem Publikum präsentierten. Die Theaterpädagoginnen Lisa Catrin Krischker (Kinderclub), Vivien Musweiler (Teenclub) und Christina Stöcker (Generatiös) haben sich in dieser Spielzeit alle mit einem Thema intensiv beschäftigt und aus ihren eigenen Ideen und denen ihrer Darstellerinnen und Darsteller ein neues Stück entwickelt.
Am dritten Maiwochenende zeigten der Teen- und der Kinderclub ihr Können. Der Teenclub widmete sich dem Thema Mut. “Was wäre, wenn…” ist eine Collage über Courage und Überwindung. Sieben Jugendliche beschäftigten sich mit der Frage “Wo finde ich Mut?”. Sie stellten eigene Erlebnisse auf der Bühne dar und zeigten, in welchen verschiedenen Situationen sie sich mehr Mut wünschen würden, um geheime Wünsche zu erfüllen. Die eine würde gerne vor Publikum singen, der andere hätte gerne ein Elixier, das ihm Mut verleiht… Das Publikum wurde angeregt, die eigene Courage, aber auch die eigenen Unsicherheiten zu hinterfragen.
Der Kinderclub brachte mit der Umwelt ein sehr aktuelles Thema auf die Bühne und zeigte, dass schon die Jüngsten ein Bewusstsein für unseren Planeten haben. In “Umwelt?! Was is’n das?” machten sich zwölf Spielerinnen auf die Suche nach Daten und Fakten und widmeten ihre Stückentwicklung der Klimaerwärmung, Demos im Hambacher Forst und der 15-jährigen Aktivistin Greta Thunberg. Für die Mädchen ist es etwas ganz Besonderes im WLT aufzutreten: „Ich habe schon in der Grundschule gesungen und getanzt, aber hier steht man auf einer richtigen Bühne. Das ist toll“, erzählte Mia Niewind vor der Vorstellung.
Der Spielclub Generatiös war dann am vergangenen Wochenende an der Reihe: “Utopia” lautete der Titel der Stückentwicklung. Die neun Darstellerinnen und Darsteller verschiedenen Alters erforschten gemeinsam ihre Gedanken und Visionen zum Thema Utopie und setzten diese szenisch, teils tänzerisch, um. In einer bewegenden, aber auch sehr kritischen Collage wurde über Grenzen hinweg geschaut und für gegenseitiges Verstehen geworben – mit Spielfreude, Gefühl und Temperament.
Mehr Eindrücke vom Bühnensturm 2019 gibt es hier.