Am vergangenen Wochenende fand der erste Teil des diesjährigen Bühnensturms statt: Die vier Spielclubs des WLT erobern die Bühne und zeigen, woran sie in den letzten Monaten geprobt haben. Den Auftakt machte am Freitag der Jugendclub mit „Macbeth 3030“, am Samstag und Sonntag zeigte dann Generatiös mit „Fass mich los“ sein Können.
Premiere des Jugendclubs – „Macbeth 3030“
Bei strahlendem Sonnenschein ging es los, zahlreiche Gäste warteten gespannt auf die Premiere von „Macbeth 3030“. Unter den Zuschauerinnen und Zuschauern befand sich auch die stellvertretende Bürgermeisterin von Castrop-Rauxel, Katrin Lasser, die sich mit anerkennenden Worten bei den jungen Schauspielerinnen und Schauspielern, der künstlerischen Leitung des Jugendclubs Dr. Ipek Abali sowie dem gesamten WLT und Manfred Stabenau, dem Vorsitzenden der WLT-Freunde, die mit ihrer finanziellen Unterstützung zu der Umsetzung des Bühnensturms beitrugen, bedankte. Lasser lobte den Einsatz und das Interesse der jugendlichen Darstellerinnen und Darsteller für das Theater und überließ ihnen mit Shakespeares Zitat „Es steigt der Mut mit der Gelegenheit“ die Bühne.
Theaterpädagogin Dr. Ipek Abali begeisterte an diesem Abend mit der Inszenierung des Klassikers, den sie mit ihren jungen Spielerinnen und Spielern in das Jahr 3030 versetzte. Schon das aufwendig gestaltete Bühnenbild und die liebevoll entworfenen Kostüme sorgten für Begeisterung, ebenso wie die spannenden Kampfszenen, aber auch die heiteren Momente des Stückes. Beeindruckend war außerdem die Textsicherheit, mit der die jungen Darstellerinnen und Darsteller mühelos die schwierige Sprache Shakespeares überzeugend darbrachten. So war der tobende Beifall am Ende der Vorstellung nicht wenig verwunderlich.
Premiere von Generatiös – „Fass mich los“
Ein ebenso großer Erfolg war die Premiere von „Fass mich los“, einer Szenencollage zum Thema „Körperkontakt“, die WLT-Theaterpädagogin Laura Albrecht gemeinsam mit ihrem Spielclub Generatiös erarbeitet hat. In unterschiedlichen, allesamt liebevoll gestalteten Szenen zeigten die Darstellerinnen und Darsteller verschiedene Stationen des Lebens, in denen Berührungen mit anderen glücklich machen, aufmuntern, aber auch Angst einjagen. Das schlicht gehaltene Bühnenbild und die einheitlich schwarz-weißen Kostüme der Schauspielerinnen und Schauspieler ermöglichten einen problemlosen Szenenwechsel, sodass alle Darstellerinnen und Darsteller in ganz verschiedenen Rollen zu sehen waren. Angefangen von der Geburtstagsfeier, auf der Großtante Frida ihrer Nichte jedes Jahr in die Wange kneift, über ein Treffen im Kino, bei dem die erste zarte Annäherung einigen Mut erfordert und beim gemeinsamen Griff in die Popcorn-Tüte für peinliche Momente sorgt, bis hin zur Pflege des kranken Vaters, bei der Berührung unangenehm sein kann. Die Reaktion des Publikums zeigte, dass sich jeder in den Situationen wiederfinden konnte – so hörte man Lachen, sah zustimmendes Nicken, aber genoss auch die Stille, welche die berührende Inszenierung erzeugte. Für Gänsehaut und die eine oder andere Träne sorgte die Szene, in der ein Ehepaar schilderte, wie es sich nach langen gemeinsamen Jahren auseinandergelebt hat, sich gar nicht mehr zu kennen scheint. Die Schauspielerinnen und Schauspieler überzeugten mit ihrer Darstellung und zeigten, dass sie mit ihrer Aufführung ein aktuelles und für jeden wichtiges Thema auf die Bühne gebracht hatten. Die künstlerische Leiterin Laura Albrecht war sichtlich stolz auf ihre Spielerinnen und Spieler – alle hatten sich den Applaus redlich verdient!
Auch am kommenden Wochenende geht der Bühnensturm weiter:
WLT-Teenclub
„Robin Hood“
Freitag, 19. Mai um 19 Uhr, WLT-Studio
Leitung: Melanie Kraft
WLT-Kinderclub
„Winterwald im Kleiderschrank“
Samstag, 20. Mai um 15 Uhr, WLT-Studio
Leitung: Lisa Catrin Krischker