Auch wenn wir gerade in Zwangspause sind und weder Vorstellungen spielen noch proben dürfen, arbeiten wir hinter den Kulissen fleißig weiter. Wir freuen uns schon jetzt auf unser neues Stück im Kinder- und Jugendtheater Gespensterjäger auf eisiger Spur. Das Werk der bekannten Kinderbuchautorin Cornelia Funke bringt die Niederländerin Frances van Boeckel für alle Kinder ab 6 Jahren auf die Bühne. Bei der Planabgabe der Produktion, bei der das Team das Bühnenbild und die Kostüme vorstellte, hat Frances van Boeckel bereits ein paar Details zu ihrer Inszenierung verraten – und hat uns verraten, ob sie als Kind an Gespenster geglaubt hat…
WLT: “Gespensterjäger auf eisiger Spur” – das klingt nach Spannung! Wie gruselig wird es?
Frances: Gruseln ist unheimlich, lebt von der Spannung und sollte nicht böse oder grob sein. Im Gegenteil, mit Spaß und Komik macht Gruseln zweimal mehr Spaß! Die Mischung macht es und wer weiß, was heute etwas Unbekanntes oder ein Gespenst ist, ist vielleicht morgen ein Freund.
WLT: Wie schafft ihr es, diese gruselige Atmosphäre auf der Bühne umzusetzen? Die Premiere wird ja – hoffentlich – im Parkbad Süd freilichtig sein.
Frances: Das ist eine tolle Herausforderung! Daher werden wir mehr über das Spiel und Bühnenbild die Spannung erzeugen und mit der Erwartungshaltung des Publikums spielen. Zum Glück haben Kinder viel Fantasie und leben sich gut in Geschichten ein. Gleich passiert etwas, aber wann, wie und was? Wenn diese Spannung auch noch untermauert wird von schauriger gespenstischer Musik und geisterhaften Kostümen kommt das Fürchten von ganz alleine.
WLT: Hast du als Kind an Gespenster geglaubt?
Frances: Ja, sehr sogar. Immer wenn ich abends in meinem Bett lag. Es gab das „Hinter der Tür“-Gespenst, und das „Über mir auf dem Dachboden“-Gespenst. Mehr Angst hatte ich aber vor dem „Hinter der Tür“ Gespenst. Ich denke es war sauer, weil es immer mit dem Spuken warten musste, bis die Tür von meinem Zimmer zu war. Das “Über mir auf dem Dachboden“-Gespenst war eher unschuldig. Davor habe ich mich nicht richtig gefürchtet. Das „Hinter der Tür“-Gespenst war fast fluoreszierend hell, obwohl ich das Wort damals nicht kannte und kam mir oft gefährlich nahe. Aber merkwürdigerweise niemals zu nah. Es lag immer nur eine gespenstische Bedrohung im Raum. Ich habe nie geschrien, nach meinen Eltern gerufen oder es irgendjemandem erzählt. Als ob ich intuitiv wusste, dass es mit einem Erwachsenen im Zimmer oder einem Mitwisser sofort verschwinden würde. Und das wollte ich nicht. Irgendwie, aber das bleibt unter uns, fand ich es ganz schön aufregend mich zu gruseln. Und es war mein Gespenst, meins, von keinem anderen!
Weitere Informationen zur Inszenierung gibt es hier.