Trotz einer Fortführung des Lockdowns und der andauernden Schließungen der Kulturbetriebe darf an Theatern weiter geprobt werden. So auch bei uns.
Vor wenigen Tagen haben die Proben zum neuen Kinderstück “Die unendliche Geschichte” nach Michael Ende begonnen. Karin Eppler hat den Klassiker für die Bühne adaptiert und inszeniert die Reise nach Phantásien für Kinder ab der 5. Klasse. „Ich betrachte es als absolutes Privileg, dass wir uns derzeit überhaupt künstlerisch mit Dingen beschäftigen dürfen und weiterhin Arbeit haben“, so Karin Eppler. Zum Probenbeginn hat sich Schauspieler Chris Carsten Rohmann Fragen zur neuesten KJT-Produktion gestellt. Mit „Die unendliche Geschichte“ verbindet er nämlich etwas ganz Besonderes.
WLT: Du hast erzählt, dass du eine besondere Erinnerung an „Die unendliche Geschichte“ hast. Was hat es damit auf sich?
Chris Carsten Rohmann: Ich erinnere mich, wie mein Bruder, meine Schwester und ich gemeinsam den Film „Die unendliche Geschichte“ geschaut haben. Da war ich noch ziemlich jung und wusste gar nicht, dass es Schauspieler gibt und alles nur gespielt ist. Ich dachte, dass das alles tatsächlich so passiert. Da ist das Feuer in mir geschürt worden, selbst Schauspieler zu werden. Es wurde sozusagen der Grundstein gelegt – weil ich diese Abenteuer erleben wollte.
Dann passt es ja, dass wir das Buch auf die Bühne bringen.
Chris Carsten Rohmann: Ja, beim Vorsprechen beim WLT habe ich erfahren, dass „Die unendliche Geschichte“ auf dem Spielplan steht. Da war für mich direkt klar, das war so ein Zeichen für mich, dass ich hier zusage. Und ich freue mich sehr auf diese Produktion!
WLT: Was gefällt dir so an der Geschichte?
Chris Carsten Rohmann: Dass es keine Grenzen gibt, dass du dir etwas vorstellst und es Wirklichkeit werden kann. Dabei ist es ganz egal, was du dir vorstellst, denn Fantasie ist grenzenlos. Deine eigene Fantasie kann Berge versetzen. Das finde ich an der Geschichte einfach toll.
WLT: Du spielst Bastian. Wie bereitest du dich auf ein Stück und deine Rolle vor?
Chris Carsten Rohmann: Wenn es zum Stück ein Buch gibt, lese ich es noch vor der Theaterfassung, weil ich erst einmal selber einen Eindruck von der Geschichte bekommen möchte. Im Anschluss lese ich das Stück und schaue mir, wenn es einen Film gibt, auch diesen an. Sodass ich alles ein bisschen zusammen habe.
Bei der Vorbereitung auf meine Rolle ist es unterschiedlich… gibt es eine Krankheit, die ich recherchieren muss, gibt es eine gewisse Zeit, in der das Stück spielt, mit der ich mich auseinandersetzen muss? Bastian etwa hat seine Mutter verloren, wird in der Schule gemobbt. Da muss ich nach Anknüpfungspunkten suchen, um nachzuvollziehen, was er erlebt hat. Ich sauge alles auf wie ein Schwamm, um es bei den Proben wieder komplett zu vergessen, damit dann alles aus mir selbst kommt.